Wenn ein Patient sich nur unklar äußern kann, muss für die Stellung der richtigen Diagnose geprüft werden, ob es sich um ein Problem der gedanklichen Erzeugung, von dem was ausgedrückt werden soll, handelt. Diese Betroffenen haben Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache und deren Sinn. Die Wortfindung und der korrekte Aufbau von Sätzen funktionieren nicht oder nur unzureichend. Ist dies der Fall, dann handelt es sich um eine Sprachstörung oder Sprachentwicklungsstörung.
Bei einer anderen möglichen Störung handelt es sich um motorische Einschränkungen, die den Patienten daran hindern, sich in einem normalen Sprachfluss und mit korrekter Lautbildung auszudrücken. Gedanklich hat der Patient keine Defizite. Das Krankheitsbild der Dysarthrie gehört zu den Sprechstörungen.
Es gibt jedoch auch Mischformen, bei denen die Patienten sowohl unter einer Sprach- als auch unter einer motorischen Sprechstörung (Dysarthrie) leiden können.
Menschen verständigen sich mit Gesten, Mimik und natürlich mit der Fähigkeit, sprechen zu können. Doch das „Sprechen können“ ist nicht selbstverständlich. Dazu bedarf es einer genauen Koordination zwischen dem Gehirn sowie zahlreichen Nerven- und Muskelstrukturen, die am Sprechvorgang beteiligt sind. Es gibt einige Krankheitsbilder, die das Sprechenlernen und die Anwendung im Alltag erschweren oder sogar verhindern. Ein wichtiger Bereich innerhalb der Probleme beim Sprechen ist eine Störung der motorischen Fähigkeiten, die als Dysarthrie bezeichnet wird. Das bedeutet, dass von einer Dysarthrie betroffene Patienten genau wissen, was sie ausdrücken möchten. Sie verfügen über einen normalen Wortschatz und entsprechende grammatikalische Kenntnisse. Die Patienten können bei der Dysarthrie ohne Probleme (still) lesen und schreiben. Die geistige Leistungsfähigkeit ist vollkommen vorhanden, nur beim Sprechen gibt es Einschränkungen. Die motorischen Signale werden nicht richtig vom Gehirn an die am Sprechen beteiligten Funktionsbereiche wie die Koordination der Atmung und der Fähigkeit der Artikulation sowie der Stimmbildung weitergeleitet. Die Beweglichkeit von Zunge, Lippen, Kiefergelenken und Gaumensegel ist bei einer Dysarthrie beeinträchtigt. Die Folge: Von einer Dysarthrie Betroffene haben Einschränkungen bei der einwandfreien Bildung von Lauten. Die Sprechmelodie, die Geschwindigkeit bei der Aussprache und die Stimmkraft weichen – je nach Ausprägung der Dysarthrie – in einem geringen bis sehr ausgeprägten Maß von einer normalen Aussprache ab. Auch bei der Atmung kommt es zu Abweichungen. Es gibt extrem ausgeprägte Formen des Krankheitsbildes, bei denen keinerlei Lautbildung mehr möglich ist. Dieser Zustand der Sprachstörung wird in der medizinischen Fachsprache als Anarthrie oder Mutismus bezeichnet. Bei einer schweren Sprechstörung hat der Patient durch die motorischen Einschränkungen oft auch mit Problemen beim Kauen und Schlucken zu kämpfen.
Komplexe Zusammenhänge sind notwendig für die Fähigkeit, sprechen zu können
Wenn wir sprechen, sind insgesamt etwa 100 Muskeln an dem komplexen Vorgang beteiligt. Dazu kommen die Fähigkeiten der richtigen Atmung beim Sprechen, der Stimmbildung und der deutlichen Artikulation. Durch die Atmung wird unser Organismus mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff versorgt. Den Hauptmuskel der Atemmuskulatur bildet das Zwerchfell (Diaphragma). Das koordinierte Ein- und Ausatmen funktioniert nur durch das Zusammenspiel von weiteren zahlreichen Atemmuskeln und Atemhilfsmuskeln wie den Zwischenrippenmuskeln (Musculi intercostales externi und Musculi intercartilaginei) oder den Treppenmuskeln (Musculi scaleni), die sich am Brustkorb befinden.
Die Stimmbildung erfolgt im Kehlkopf (Larynx). Er besteht aus zahlreichen Knorpeln und Muskeln wie den Stimmlippen im Inneren des Kehlkopfes. Laute können im Kehlkopf erzeugt werden, wenn die Luft beim Einatmen gegen die geschlossenen Stimmlippen gepresst wird. Dadurch geraten die Stimmlippen in Schwingung. An den Stimmlippen sind die Stimmbänder befestigt. Diese geraten durch die Luft beim Ausatmen in Vibrationen. Dieses Zusammenspiel erzeugt die Sprechstimme und die Singstimme mit besonders hohen und tiefen Tönen.
Die Dysarthrie gehört zu den Sprechstörungen, die in den meisten Fällen als Folge von anderen Erkrankungen auftritt.
Folgende Krankheitsbilder sind häufig mit einer Dysarthrie verbunden:
Ein Schlaganfall kann durch ein Blutgerinnsel in einer Hirnarterie oder seltener, durch eine Hirnblutung verursacht werden. Durch die Störung oder die vollkommene Unterbrechung der Versorgung von Gehirnarealen mit Nährstoffen und Sauerstoff über das Blut kommt es zu Schädigungen oder sogar zum Absterben von Gehirnzellen. Das kann Auswirkungen auf Sprechmotorik haben und eine Dysarthrie verursachen. Hat der Patient das Glück, sehr schnell nach dem Schlaganfall adäquat behandelt zu werden, können sich die Symptome der Dysarthrie wieder abschwächen. Häufig kommt es jedoch bei einem Schlaganfall zu einer umfangreichen Schädigung von Gehirnarealen, die neben dem Sprechen auch das Lesen und Schreiben einschränkt oder sogar körperliche Lähmungen verursacht.
Durch Entzündungen im Gehirn können Läsionen im zentralen Nervensystem auftreten, die unter anderem die Nerven beeinträchtigen können, die für die Sprachmotorik zuständig sind. Zu den Entzündungen kann es infolge von Infektionskrankheiten kommen. Viren und Bakterien können eine Gehirnentzündung oder eine Hirnhautentzündung auslösen. Es gibt jedoch auch nichtinfektiöse entzündliche Prozesse, die beispielsweise durch Multiple Sklerose ausgelöst werden. Bei Multipler Sklerose werden die die Nervenfasern umgebenden Myelinscheiden durch Entzündungen zerstört. Die Folge dieses Prozesses ist, dass die Nervenimpulse nicht mehr weitergeleitet werden können. Zahlreiche Patienten, die über einen längeren Zeitraum an der chronischen Krankheit Multiple Sklerose leiden, haben mit Artikulations- und Sprechstörungen (Dysarthrie) zu kämpfen.
Ein Gehirntumor kann gesundes Hirngewebe verdrängen und eine Entzündung in den umliegenden Hirnarealen verursachen. Auch dadurch können Einschränkungen in der geistigen Leistungsfähigkeit und in den motorischen Fähigkeiten entstehen, sodass es zu einer Dysarthrie kommt.
Bei einem Schädel-Hirn-Trauma kommt es zu einer Verletzung des Schädels, bei der auch das Gehirn beeinträchtigt wird. Häufigste Ursachen für ein Schädel-Hirn-Trauma sind Sport-, Arbeits- und Verkehrsunfälle, bei denen es durch Stürze oder Schläge zu Gewalteinwirkungen auf den Schädel kommt. Durch die neuronalen Verletzungen kann, neben anderen Hirnarealen, auch die nervale Versorgung der Sprechmotorik geschädigt werden. Als Folge kann sich eine Sprechstörung ausbilden.
Bei dem Krankheitsbild Morbus Parkinson handelt es sich um eine Gruppe von Symptomen, die durch eine Degeneration des Gehirns hervorgerufen wird. Neben den typischen äußeren Zeichen der Muskelstarre (Rigor), dem Muskelzittern (Tremor) und der Veränderung in der Körperhaltung kann es auch zu Störungen in der Motorik kommen. Verlangsamte Körperbewegungen und eine veränderte Aussprache bis hin zur Unfähigkeit, sprechen zu können, sind kennzeichnend für den chronischen Verlauf der neurodegenerativen Erkrankung.
Bereits während der Schwangerschaft kann es zu Hirnschädigungen bei dem ungeborenen Kind kommen. Treten die Hirnschädigungen in dem Zeitraum vom 6. Schwangerschaftsmonat bis zum vollendeten ersten Lebensjahr auf, werden sie als „frühkindliche Hirnschädigung“ eingeordnet. Die Folgen können sehr unterschiedlich und umfangreich sein: Neben geistigen Problemen beim Erlernen des Sprechens kann es auch zu motorisch verursachten Sprechstörungen (Dysarthrie) kommen. Zusätzlich leiden die betroffenen Kinder häufig unter Entwicklungsverzögerungen, Hyperaktivität und allgemeinen Lernbehinderungen.
Neben den bereits erwähnten Ursachen spielen auch seltene Krankheitsbilder wie die Autoimmunkrankheit Myasthenia gravis oder die Erbkrankheit Chorea Huntington bei der Entstehung der Dysarthrie eine Rolle. Eine Dysarthrie kann auch von Intoxikationen ausgelöst werden. Wenn Gehirnzellen durch Nervengifte wie beispielsweise Alkohol und andere Drogen geschädigt oder zerstört werden, kann dies massive Auswirkungen auf die körperlichen Funktionen haben.
Bei einer Dysarthrie ist die Motorik, die die Stimm- und Lautbildung sowie die Artikulation ermöglicht, gestört. Diese Störung kann von Patient zu Patient ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Der am stärksten auffallende Effekt sind Einschränkungen bei der Bildung der Laute. Oft fehlt es an der koordinierten Atmung während des Sprechens, was die Probleme bei der Stimmbildung und mit der Geschwindigkeit, in der die Worte ausgesprochen werden können, verstärkt. Außerdem verändert sich bei den Patienten häufig die Sprachmelodie im Vergleich zu der Äußerungsfähigkeit vor dem Eintritt der Dysarthrie. Die Intensität der Probleme beim Sprechen des Patienten ist abhängig von der auslösenden Ursache der Dysarthrie und dem damit verbundenen Ausmaß der neuronalen Schädigung.
Erfahrungsgemäß können sich nach dem Auftreten eines sehr schnell behandelten Schlaganfalls oder nach einem Unfall mit der Folge eines Schädel-Hirn-Traumas die Symptome der Sprechstörung wieder abschwächen oder sich sogar ganz zurückbilden.
Diese Chance besteht bei Auslösern der motorischen Störungen, bei denen Gehirnzellen nach und nach absterben, nur in einem sehr geringen Maß. Bei Parkinson-Patienten oder an Multipler Sklerose erkrankten Patienten findet die Vernichtung von leistungsfähigen Gehirnzellen innerhalb eines chronischen Prozesses statt. In diesen Fällen ist damit zu rechnen, dass nach dem Auftreten von ersten Symptomen der Dysarthrie sich diese nach und nach verschlechtern werden.
In der Dysarthrie Diagnostik, werden sechs verschiedene Differenzierungen für die Sprechstörung vorgenommen:
Die Muskeln des Sprachapparates können durch die krankhaft erhöhte Anspannung ihre Aufgabe nur eingeschränkt erfüllen. Die Symptomatik der Dysarthrie äußert sich in einer undeutlichen Artikulation und einer gepresst wirkenden Lautbildung.
Die erschlafften Muskeln schränken die Artikulation ein und es fehlt die Kraft bei der Stimmbildung.
Bei dieser Dysarthrie Form schwankt das sprachliche Ausdrucksvermögen sehr stark. Die Worte werden oft explosionsartig herausgeschleudert. Mitunter ist diese Sprechstörung auch mit einer überschießenden Mimik verbunden. Patienten, die unter der Erbkrankheit Chorea Huntington leiden, sind häufig von einer hyperkinetischen Dysarthrie betroffen.
Im Unterschied zur hyperkinetischen Dysarthrie (Sprechstörung) leidet der von Hypokinetik betroffene Patient unter einer stark eingeschränkten Funktion der Muskulatur des Sprachapparates und der Gesichtsmimik. Die Sprache erscheint monoton mit einer verwaschenen Artikulation. Der Patient kämpft mit der Koordinierung der Atmung beim Sprechen. Patienten, die an Morbus Parkinson erkrankt sind, entwickeln im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sehr häufig eine hypokinetische Sprechstörung.
Die Koordination beim Sprechen von der Lautstärke und der Wahl der Tonhöhe kann sehr unterschiedlich ausfallen. Die Artikulation kann gelingen, dann jedoch auch wieder sehr ungenau sein.
Es gibt Patienten, die nicht eindeutig einer der fünf aufgeführten Arten von Dysarthrien zugeordnet werden können. Oft ergibt sich das uneinheitliche Symptombild, wenn im Gehirn außer dem Bereich für die Sprachmotorik weitere Areale geschädigt sind.
Wenn plötzlich eine Dysarthrie auftritt oder sich schleichend Veränderungen in der Sprachfähigkeit zeigen, sollte dies immer sehr ernst genommen werden, da sich dahinter ein krankhafter Prozess verbergen kann, der zu noch stärkeren Einschränkungen führen kann. Vor allem bei einer plötzlichen Veränderung sollte an einen Schlaganfall gedacht werden und der Notarzt geholt werden. In anderen Fällen genügt es, den Hausarzt aufzusuchen, der an den entsprechenden Facharzt weiter verweisen wird (meist an einen Neurologen). Liegen bekannte Vorerkrankungen wie Parkinson vor, wird der Facharzt die neuen Symptome in seine Therapie mit einbeziehen. Wichtig ist bei Vorerkrankungen, dass diese konsequent behandelt werden. Nach der erfolgten Diagnostik wird der behandelnde Arzt seinen Patienten zur Therapie an einen Logopäden verweisen, der in Zusammenarbeit mit dem Patienten versucht, die Symptomatik der Dysarthrie zu verbessern. Mit gezielten Übungen wird die Koordination der Atmung beim Sprechen verbessert, die bewusste Artikulation geübt und die Stimmbildung unterstützt. Neben der Wahrnehmung der Behandlungstermine beim Logopäden ist es wichtig, dass der Patient seine „Hausaufgaben“ regelmäßig absolviert. Zusätzlich zum Behandlungsprogramm einer Dysarthrie Therapie ist tägliches intensives Üben durch den Patienten notwendig, um wirklich gute Erfolge erzielen zu können.
Der Logopäde wird sich zunächst sehr genau mit dem individuellen Störungsprofil des Patienten beschäftigen. Nach der Anamnese der Dysarthrie Symptome wird er ein Therapieprogramm vorschlagen, durch das die verschiedenen am Sprechen beteiligten Funktionen wie das Atmen, die Stimmbildung und die Artikulation erhalten oder sogar verbessert werden sollen. Die Sprachtherapie beginnt bereits bei der Verbesserung der Körperhaltung des Patienten. Entspannende Übungen sollen einen zu hohen Muskeltonus lösen. Bei Patienten mit einer hypotonen Dysarthrie wird die Muskelanspannung gefördert. Durch gezielte Anweisungen wird das Atmen vertieft, die Atemzüge beim Ein- und Ausatmen verlängert. Stimmübungen trainieren die im Kehlkopf befindlichen Stimmlippen und Stimmbänder. Mit Sprechübungen werden die Artikulation, die Sprachmelodie und die Sprechgeschwindigkeit verbessert. In schweren Fällen der Dysarthrie kann es dem Patienten zunächst helfen, wenn er durch den Logopäden unterstützt wird, seine Kommunikation mit seiner Umwelt auf anderen Wegen wie Mimik und Gestik oder auch durch das Aufschreiben möglich zu machen. Neben dem Training der vorhandenen Fähigkeiten soll die Therapie beim Logopäden dazu dienen, dass der Patient die schweren Einschnitte in seinem Alltag durch die Dysarthrie und eventuelle auslösende Erkrankungen auch mental besser bewältigen kann.
Neben ambulanten Therapieangeboten gibt es auch stationäre Möglichkeiten, ein intensives Training zu absolvieren. In schweren Fällen, wie beispielsweise nach einem Schlaganfall, werden logopädische Therapien bereits während der Rehabilitationsmaßnahme angeboten.
Zur Unterstützung bei der Dysarthrie gibt es Hilfsmittel und Tipps für den Umgang mit Betroffenen, die die Situation der Patienten erleichtern können.
Ein Beispiel für eine intensive Sprachtherapie, auf die viele Logopäden bei der Behandlung von Sprechstörungen zurückgreifen, ist das Lee Silverman Stimmtraining, welches ursprünglich für Parkinson-Patienten entwickelt wurde. Das Stimmtraining ist jedoch für alle Formen der Dysarthrie gut anwendbar. Die Quintessenz des Therapieprogramms ist: „Nur durch ein Sprechtraining und das intensive Üben und Wiederholen können Defizite beim Sprechen behoben werden“ und – “All you need is loud.“
Dieses Training wurde von den US-Amerikanerinnen Dr. Lorraine Ramig und Carolyn Bonitati im Jahre 1987 entwickelt und nach der ersten von den Sprachtherapeutinnen damit behandelten Patientin, Lee Silverman, benannt.
Die Lebensqualität vieler Patienten wird eingeschränkt, weil sie nur sehr leise sprechen, ständig eine heisere oder raue Stimme haben, keine echte Sprachmelodie mehr besitzen, sondern sich sehr monoton äußern und eine undeutliche Aussprache haben. Außerdem ist die Sprechgeschwindigkeit bei einer vorliegenden Dysarthrie häufig verlangsamt oder erhöht.
Zwei Empfehlungen können Patienten in ihren Alltag übernehmen, auch ohne das sie dieses spezielle Programm absolvieren.
Sprechen Sie möglichst laut!
Die Erfahrung zeigt, dass die Aussprache beim Lautsprechen koordinierter erfolgt. Die Sprache wird langsamer und deutlicher.
Trauen Sie sich, wirklich laut zu sprechen. Informieren Sie Ihre Umgebung, dass es der Übung dient, wenn Sie ihre Angehörigen ebenfalls so laut wie möglich ansprechen.
Wiederholen Sie so oft wie möglich die Übungen, die Ihnen der Logopäde als Hausaufgabe mitgegeben hat – und üben Sie laut.
Wer als Patient mit einer Dysarthrie nicht bettlägerig ist, sollte sich darüber bewusst sein, dass er mit einer guten Körperhaltung entscheidend auf den Therapieerfolg des Stimm- und Sprechtrainings Einfluss nehmen kann. Eine sehr aufrechte Haltung mit dennoch lockeren Knien und Schultern und dabei den Blick in die Ferne richten (z. B. aus dem Fenster): So lautet die Anweisung an jeden Schauspieler oder Moderator, der seine Stimme und Aussprache schulen muss. Bei Bedarf kann der Patient natürlich auch im Sitzen üben. Wichtig ist, dass der Brustkorb sich weiten und sich damit die Lungenflügel entfalten können. Sie können sich sehr gut aufrichten, wenn Sie sich vor Ihrem inneren Auge vorstellen, dass Sie mit dem höchsten Scheitelpunkt Ihres Kopfes durch einen starken Faden mit der Zimmerdecke verbunden sind.
Räuspern Sie sich und seufzen Sie zwischen den Sprechübungen. Das Räuspern sollte jedoch nicht wirklich notwendig sein. Wenn Sie das Gefühl haben, sich tatsächlich ständig räuspern zu müssen, sollten Sie eine Trainingspause einlegen, bis sich das Empfinden wieder gelegt hat.
Sprachtherapeuten raten dazu, bevor die Sprechübungen beginnen, zunächst die eigene normale Stimmlage zu finden. Nach einem tiefen Ausatmen sollte beim nächsten Einatmen mit geschlossenen Augen ein „hmmm…“ gesummt werden. Bei diesem Summen zeigt sich die Stimmlage, die im jeweiligen Zustand aktuell am mühelosesten bewältigt werden kann. Außerdem sollte man sich sowohl als gesunder Mensch, als auch als Patient mit einer Dysarthrie merken, dass dieses beschriebene Summen eine schnelle und umfassende Beruhigung für Geist und Körper bewirkt.
Dann nutzen Sie dazu einfach das folgende Formular: