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Sprechapraxie im Kindesalter

Definition:
Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten.

Symptome:
Es zeigen sich Abweichungen bzw. Entstellungen von Lauten was zu einer unverständlicheren Aussprache führt. Gelegentlich kommt es auch zu Ersetzungen oder Vertauschungen von Lauten. Die Störung betrifft meist den Anfang von Worten oder Silben und ist oft mit Suchbewegungen der Sprechwerkzeuge (Lippen, Zunge, Kiefer…) verbunden. Die Fehler variieren bei Wiederholungen der selben Worte und eine Selbstkorrektur führt nicht unbedingt zu einer Verbesserung des Sprechens. Die Kinder sprechen oft langsamer und Vokale (a,e,i,o,u) werden oft gedehnt gesprochen (in die Länge gezogen). Bei vielen Betroffenen kommt es zu einer silbischen Sprechweise. Die Sprechmelodie und der Sprechrhythmus sind durch eine fehlerhafte Betonung auffällig.

Ursachen:
Aufgrund welcher Ursachen es zur Entstehung einer kindlichen Sprechapraxie kommt, ist noch nicht geklärt. Diskutiert werden genetische, metabolische (Stoffwechsel-Erḱrankungen) oder auch neurologische (z. B. Hirnschaden infolge eines Herzstillstands) Störungen im peripheren und zentralen Nervensystem als mögliche Ursachen. (vgl. Lauer & Birner-Janusch 2010)

Verbale Entwicklungsdyspraxie:
Die Symptome sind ähnlich wie die der Sprechapraxie, das heißt die Planung von Sprechbewegungen ist gestört. Schon früh zeigen betroffene Säuglinge und Kinder Probleme bei der Nahrungsaufnahme. Sie verschlucken sich häufig (husten), weil der korrekte Ablauf von Saugen, Schlucken und Atmen beeinträchtigt ist. Beim Übergang von breiiger zu fester Nahrung wird viel Speichel produziert. Diese Kinder sind auch oft grobmotorisch auffällig. Sie neigen zu häufigem Stolpern. Die Sprachentwicklung dieser Kinder ist dadurch gekennzeichnet, dass sie nur wenige Lalllaute produzieren (siehe physiologische Sprachentwicklung). In den ersten Lautproduktionen fehlen die Konsonanten, sie produzieren eine Art „Vokalsprache“ (aus „Banane“ wir „aae“). Sie werden auch als „stille Babys“ bezeichnet und haben einen verspäteten Sprechbeginn („Late Talker“).
Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass die verbale Entwicklungsdyspraxie genetisch verursacht ist, demnach scheinen die für die Steuerung der Sprechbewegungen zuständigen Hirnareale betroffen zu sein.