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Dysgrammatismus (Störung der Satzstellung)

Definition:
Dysgrammatismus bezeichnet einen Teil einer kindlichen Sprachentwicklungsstörung, bei der das Kind nicht in der Lage ist, die Wort- und Satzgrammatik der Muttersprache richtig anzuwenden.

Symptome:

  • Falsche Subjekt-Verb-Kongruenz: Dem Kind fehlt das Verständnis dafür, dass das Subjekt das Verb kontrolliert. „Du läufst“ → „Du laufe“
  • Falsche Kasusmarkierung: Der Kasus zeigt an, welche Beziehung ein Nomen im Satz hat. Beispiel: „Ich mag gerne Tomatensuppe“ → „Ich gerne Tomatensuppe mag“.
  • Falsche Genusmarkierung: Durch die Genusmarkierung wird das Geschlecht eines Nomen angezeigt. „Das Mädchen“ → „Der Mädchen“Für die Genusmarkierung gibt es keine festen Regeln, daher muss der Genus der einzelnen Worte im Spracherwerb erlernt werden.
  • Falsche Pluralmarkierung: Hier liegt eine ähnliche Problematik vor wie bei der Genusmarkierung. Der Fußball → Die Fußbälle (korrekt) Der Fußball → die Fußballs (falsche Pluralmarkierung) Für die Pluralbildung gibt es keine festen Regeln, daher muss der Plural der einzelnen Worte im Spracherwerb erlernt werden.
  • Falsche Verbstellung im Hauptsatz: Das Verb steht im Deutschen immer an zweiter Stelle. Einzige Ausnahmen sind Imperativsätze (Befehlssätze: „Gib mir die Banane“) oder Entscheidungsfragen („Möchtest Du lieber das rote oder das gelbe Auto?“). Bei Kindern mit einer Spracherwerbstörung kommt es häufig zu einer Verbendstellung („Ich Kekse möchte“).

Ursache:
Wenn man die „Bootstrapping-Strategie“ zum Erlernen des grammatischen Systems voraussetzt, bei dem die Kinder in der Lage sind sich auf die notwendigen Daten zu konzentrieren, diese herauszufiltern und zu verarbeiten, lassen sich folgende Risikofaktoren bezeichnen die eine Störung dieser Strategie verursachen können:

  • Sprachlicher Input und Interaktion: Kinder lernen Grammatik indem sie das gehörte aus ihrer Umgebung aufnehmen und analysieren. Ist also das Gehörte nicht angemessen oder besteht es selbst aus Fehlern auf morphologischer und syntaktischer Ebene, kann dies den Lernprozess erschweren.
  • Gedächtniskapazität: Das gehörte wird von dem Kind analysiert und aufgeschlüsselt. Diese Aufgeschlüsselten Informationen werden mit bereits vorhandenen Informationen verglichen und verarbeitet. Wenn also die gedächtniskapazität nicht ausreicht, verfallen die Informationen bevor sie verarbeitet werden können und können somit nicht ins Langzeitgedächtnis übertragen werden.
  • Wahrnehmung zeitlicher Abfolgen: Ist die Wahrnehmung für zeitliche Abfolgen (Serialität) gestört, können die Kinder nur schwer die Position von einzelnen Worten in der Sprache ausmachen und somit nicht korrekt erlernen.